11 Jul

wdw 01.12. – 07.12.2008

01.12.2008 Pünktlich zum meteorologischen Winteranfang wurde es in der Gegend um Novosibirsk kalt. In Kolyvan (etwa 30 km weiter nördlich) wurde am 30.11. der Gefrierpunkt noch knapp überschritten. Am 1.12. um 00 Uhr UTC (06 Uhr Ortszeit) war die Temperatur bereits auf -18,8°C gesunken und um Mitternacht (Ortszeit) wurden nur noch -29,2°C gemessen.
06.12.2008 In der abgelaufenen Woche wurde massiv Warmluft nach Russland geführt, so dass z.B. in Moskau mehrfach Höchstwerte von mehr als 5°C gemessen wurden – ziemlich warm für Dezember. Am 6.12. wurde der Höhepunkt erreicht: Um 0 Uhr UTC wurde eine Temperatur von 9,4°C gemeldet, wenngleich später ’nur‘ 8,5°C als Höchstwert angegeben wurden. Der (bisherige?) Rekordwert stammt aus dem Jahr 2006, als am 15.12.2006 in Moskau 9,2°C erreicht wurden.
07.12.2008 Am 3.12. kam es in Deutschland erneut zu einem Wintereinbruch, bei dem sich die Schneedecke auf dem Brocken deutlich erhöhte. Am Tag zuvor lagen dort abends 47 cm Schnee, am Abend des 3.12. waren es dann 76 cm (so viel wie auf der Zugspitze), wobei 20 cm in nur 6 Stunden fielen. Auch an den Folgetagen konnte der Brocken seine Schneedecke erhöhen, so dass dort am 6.12. (abends) 102 cm gemessen wurden. Damit wurde die Zugspitze (87 cm) deutlich getoppt, die sich das von einem nur halb so hohen Mittelgebirgsgipfel aber nicht länger bieten ließ. Am Abend des 7.12. lagen dort 130 cm Schnee (auch hier waren zwischendurch 20 cm innerhalb von 6 Stunden gefallen).
wdw_ts 06.12.2008 Am 6.12. entwickelte sich im Golf von Bengalen (gut 500 km östlich von Sri Lanka) ein Tropischer Sturm, der die Bezeichnung ’07b‘ erhielt. Der Sturm zog nach Westen und schwächte sich bereits am Abend wieder zu einem Tief ab.

 

05 Dez

wdw 22.9. – 28.9.2008

wdw_hot 22.09.2008 Zu Beginn des astronomischen Herbstes wurde an der Nordwestflanke des Hochs ‚Dieter‘ nochmal warme Luft bis in den Norden Russlands befördert. Dort stieg die Temperatur verbreitet auf Werte um 15°C wie in Archangelsk. Im etwa 300 km südlich davon gelegenen Senkursk wurden sogar 16,7°C gemessen.
wdw_rain 23.09.2008 In den australischen Alpen im Südosten des Kontinents hat es am gut 2200 m hohen Mount Kosciusko und nordöstlich davon ergiebige Niederschläge gegeben. Mehrere Stationen zwischen 1400 und 1900 m meldeten Tagessummen zwischen 50 und 115 mm. Die Temperaturextreme des Tages bewegten sich ungefähr zwischen -2° und +3°C, so dass die Niederschläge vermutlich nicht nur aus Regen, sondern auch aus Schnee bestanden haben.
wdw_rain 24.09.2008 Die Insel Trindade gehört zu Brasilien und liegt etwa 1100 km von Vitoria auf dem Festland entfernt. Die Niederschlagsmessungen sind etwas unregelmäßig, aber seit 1967 liegen für September 20 Monatssummen vor. Diese lagen bislang alle deutlich unterhalb von 200 mm. In dieser Woche fielen an nur zwei Tagen 200 mm – davon 146 mm am 23.September.
wdw_ts 28.09.2008 Der Taifun ‚Hagupit‘ nördlich der philippinischen Insel Luzon zog am 22.9. unter Verstärkung nach Westen und erhöhte seine Zuggeschwindigkeit. Einen Tag später wies er mit der Stufe 4 seine maximale Stärke auf. Nur wenig schwächer erreichte ‚Hagupit‘ am 24.9. bei Zhanjijang chinesisches Festland, wo er sich bis zum nächsten Tag (mit viel Niederschlag) zum Tief abschwächte.

Etwa 500 km nördlich der Karolinen entwickelte sich am 24.9. der Tropische Sturm ‚Jangmi‘. Er zog mehr oder weniger nach West-Nordwesten und verstärkte sich am nächsten Tag zum Taifun. ‚Jangmi‘ änderte seinen Kurs jetzt auf Nordwest und verstärkte sich ganz erheblich, am 27.9. erreichte er Stärke 5 und am gleichen Tag mit voller Wucht Taiwan (etwa bei Hualian). Am 28.9. änderte ‚Jangmi‘ seinen Kurs unter deutlicher Abschwächung auf Nord, blieb aber bis zum Abend ein Taifun und hatte die Insel noch nicht wieder verlassen.

Im Übergangsbereich von den Subtropen zu den Tropen entstand am 24.9. etwa 600 km östlich der Bahamas der Tropische Sturm ‚Kyle‘, der mal nach Norden, mal nach Nordwesten zog. Am 27.9. verstärkte sich ‚Kyle‘ gut 500 km vor der Küste des US-Bundesstaates North Carolina zum Hurrikan. Nach kurzzeitiger Abschwächung zum Sturm zog ‚Kyle‘ am 28.9. (wieder als Hurrikan) nach Nordosten und erreichte am gleichen Tag die kanadische Halbinsel Nova Scotia. Dort änderte ‚Kyle‘ seinen Kurs auf Nord und schwächte sich zum Sturm ab.

 

04 Dez

wdw 1.9. – 7.9.2008

wdw_thu 01.09.2008 Der (meteorologische) Herbst begann in Teilen Deutschlands mit Blitz, Donner und kräftigem Regen. In der Nacht war zunächst der Südwesten dran, dort fielen innerhalb weniger Stunden um 30 mm, in Lahr waren es 56 mm. Am Abend gab es dann im Nordosten Gewitter. Die Intensität sowohl der Gewitter als auch des Niederschlags variierte (nicht untypisch) auf engem Raum beträchtlich: Während in Berlin-Charlottenburg nur wenig los war, hielten sich weniger als 10 km weiter östlich zwischen Kreuzberg und Marzahn längere Zeit kräftige Gewitter, die dort 20 – 40 mm Niederschlag in kurzer Zeit brachten.
wdw_thu 04.09.2008 Zwischen dem südöstlichen Frankreich und der Schweiz hat es am 4.8. einige kräftige Gewitter gegeben, die auch ergiebigen Niederschlag im Gepäck hatten. So wurden aus der westlichen Schweiz mehrfach 24-stündige Summen um 90 mm gemeldet. Bereits am Tag zuvor hatte es in Montelimar (Frankreich) Gewitter gegeben, die innerhalb von 6 Stunden 123 mm mitbrachten.
wdw_hot 04.09.2008 Während es Anfang der Woche auf der Rückseite eines Tiefs im Norden Russlands mit Höchstwerten unter 10°C schon herbstlich war, bescherte das gleiche Tief dem nordwestlichen Sibirien noch ein paar Spätsommertage. Am 5.9. wurde in Dudinka am Jenissej (ca. 69 Grad Nord) mit 24,5°C ein Sommertag nur knapp verfehlt. Selbst in Dikson an der Jenissej-Mündung (etwa 73,5 Grad Nord) wurden noch 16,8°C erreicht – selbst im Hochsommer war es in diesem Jahr nur selten wärmer.
wdw_rain 06.09.2008 Auch Großbritannien und Irland waren von ergiebigen Niederschlägen betroffen, die auch Überschwemmungen (in Northumberland) auslösten. Bereits am 4.9. meldete eine Reihe von Stationen in Wales und Südengland 24-stündige Regensummen von mehr als 10 mm. Am nächsten Tag kamen aus England (ausgenommen der Osten), Wales und Irland verbreitet Meldungen über mehr als 30 mm, Liscombe im Südwesten Englands meldete 75 mm. Am 6.9. ließen die Niederschläge in den meisten Gebieten nach, aber in Nordengland und Wales fielen erneut mehr als 20 mm. An diesen drei Tagen fielen zwischen Devon im Südwesten Englands und Northumberland im Nordosten verbreitet mehr als 50 mm Regen, teilweise – wie z. B. in Capel Curig (Wales) auch mehr als 100 mm.
wdw_ts 07.09.2008 Der Hurrikan ‚Gustav‘ über dem Golf von Mexiko behielt seinen Nordwest-Kurs bei, verstärkte sich aber nicht weiter. Am Abend des 1.9. ging er rund 100 km südwestlich von New Orleans an Land, wo er sich rasch zum Sturm und am 2.9. dann zum Tief abschwächte.

Der Tropische Sturm ‚Hanna‘ östlich der Bahamas verstärkte sich am 1.9. zum Hurrikan, änderte seinen Kurs auf Südwest und erreichte die Turks- und Caicos-Inseln. ‚Hanna‘ zog noch ein bisschen weiter, schwächte sich zum Sturm ab und drehte am 3.9. kurz vor Haiti in nördliche Richtung ab. Der Sturm war bereits der dritte in kurzer Zeit (zuvor waren ‚Fay‘ und ‚Gustav‘ über Haiti hergefallen) und brachte auch ohne Landgang sehr starke Regenfälle, die weitere Überschwemmungen und Erdrutsche auslösten. Allein bei ‚Hanna‘ sind mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Der Sturm traf erneut die Turks- und Caicos-Inseln, zog nun nach Nordwesten parallel zu den Bahamas und beschleunigte. Bereits am Morgen des 5.9. war ‚Hanna‘ auf Höhe des nördlichen Florida (aber in mehr als 200 km Entfernung). Der Sturm zog nun nach Nordosten und am 7.9. wandelte sich ‚Hanna‘ rund 100 km östlich von Boston in ein außertropisches Sturmtief um.

Am 1.9. bildete sich rund 1800 km östlich der Kleinen Antillen der Tropische Sturm ‚Ike‘. Dieser zog anfangs nach Westen, ab dem 2.9. dann nach Nordwesten und verstärkte sich am 3.9. sehr schnell zum Hurrikan der Stärke 4. Mit 25 – 30 km/h hatte ‚Ike‘ auch ein flottes Tempo. Er änderte an diesem Tag ca. 850 km nordöstlich der Kleinen Antillen seinen Kurs auf West, dann auf Südwest und schwächte sich etwas ab. Am 7.9. bewegte sich ‚Ike‘ erneut nach Westen und zog zwischen der Dominikanischen Republik sowie Haiti im Süden und den Turks- und Caicos-Inseln im Norden hindurch nach Kuba.

200 km südwestlich der Kapverdischen Inseln entstand am 2.9. der Tropische Sturm ‚Josephine‘. Der Sturm zog ohne nennenswerte Verstärkung nach Nordwesten und schwächte sich am 5.9. mitten über dem Atlantik zum Tief ab.

Ebenfalls am 2.9., aber 800 km westlich der mexikanischen Stadt Manzanillo bildete sich im Pazifik der Tropische Sturm ‚Karina‘. Dieser zog nach Nordwesten und schwächte sich noch am gleichen Tag wieder zum Tief ab.

Im gleichen Gebiet, diesmal jedoch 400 km süd-südwestlich von Manzanillo entfernt, entstand am 6.9. der Tropische Sturm ‚Lowell‘. Dieser erwies sich als etwas langlebiger, aber nicht stärker als ‚Karina‘, und zog mehr oder weniger nach Nordwesten.

 

04 Dez

wdw 28.7. – 3.8.2008

wdw_hot 30.07.2008 Sommertage (Tage, an denen mindestens 25,0°C erreicht werden) gibt es in Island nicht allzu oft. In Reykjavik ist zwischen 1931 und 1990 im Juli kein einziger Sommertag registriert worden. Am 30.7. war es aber soweit: In weiten Teilen der Insel wurde es mit Höchstwerten zwischen 22° und 24°C recht warm. In Reykjavik wurde mit 25,7°C ein Sommertag verbucht – gleichzeitig der höchste Wert seit Beginn der Messungen vor rund 130 Jahren. Weiter im Landesinneren wurden noch höhere Werte erreicht. Spitzenreiter war Þingvelli (40 km östlich von Reykjavik, der erste Buchstabe wird wie englisches ‚th‘ gesprochen) mit 29,7°C.
wdw_cold 02.08.2008 Auch in Mittelasien sind sommerliche Kaltlufteinbrüche nicht unbekannt (vielleicht auch nicht unbeliebt). Ein hübsches Beispiel gab es in der abgelaufenen Woche in Kasachstan. Am 31.7. wurde in Karaganda noch ein Höchstwert von genau 39°C gemessen. Im Norden des Landes war es bereits deutlich kühler und im 300 km entfernten Aleksejewka stieg die Temperatur nur auf 28°C. Diese kühle Luft breitete sich nach Süden aus und am 1.8. wurden in Karaganda nur noch auf 30,2°C und einen Tag später auf 24,4°C. Niederschlag gab es dabei nicht.
wdw_cold 03.08.2008 Im Norden Skandinaviens und Russlands hat es bereits wieder leichten Frost gegeben. Den Anfang machte Lovozero im Inneren der Halbinsel Kola. Dort sank die Temperatur am 30.7. auf -0,3°C. Am 3.8. zog dann das 300 km weiter südwestlich gelegene Salla in Finnland nach: Dort wurden -0,6°C als Tiefstwert gemessen.
wdw_ts 03.08.2008 Der Taifun ‚Fung-wong‘ vor der taiwanesischen Küste erreichte die Insel am 28.7. zentral in der Nähe der Stadt Kuang-fu mit der Stärke 3 und überquerte sie in Richtung West-Nordwest. Noch am gleichen Tag erreichte ‚Fung-wong‘ nach starker Abschwächung als Sturm China (etwa 50 km nordöstlich der Stadt Quanzhou).

Etwa 200 km vom Mississippi-Delta entfernt bildete sich am 3.8. der Tropische Sturm ‚Edouard‘. Dieser zog langsam und ohne wesentliche Verstärkung nach Westen.