Axel, der Windbeutel
Blitz, Donner, Graupel, Hagel und eine Böenwalze – das ist Wetter. OK, es hat unter Umständen ausgesprochen unangenehme Nebenwirkungen. Hat eine vierwöchige Trockenperiode im Sommer aber auch und ist dazu eher langweilig. Axel nicht. Sein Frontensystem hatte Berlin bereits in der Nacht mit Sturmböen überquert, aber es gab eine Zulage in Form einer Konvergenzlinie. Sie näherte sich Nord-Berlin (ich war in freier Wildbahn zwischen Lübars und Blankenfelde unterwegs) am 4. Januar 2017 gegen 13:00 Uhr. Zuerst mit einer dunkelgrauen Wolkenwand, aus der eine klassische Böenwalze fegte. An den Wetterstationen der Region sprang der Wind dabei von West auf Nord (und drehte später zurück auf Nordwest). Dann setzte leichter Regen ein. Etwa zehn Minuten später hatte der erste Wolkenblitz seinen ersten Auftritt, gefolgt von einem lauten und lang anhaltenden Donnerrollen. Innerhalb der nächsten zehn Minuten sollte sich das noch sieben Mal wiederholen. Einmal konnte ich zwischen Blitz und Donner bis 6 zählen, sonst nur bis 2 oder 3. Etwa sieben Minuten nach dem ersten Blitz gesellte sich Graupel zum Regen. Der Schauer wurde immer heftiger, die Körner wurden rasch größer und erreichten Hagelgröße (mindestens 5 mm Durchmesser). Die allermeisten blieben aber kleiner als 1 cm. Nach etwa 5 Minuten ließ hörte der Schauer auf, der letzte Donner war verklungen und blauer Himmel zeigte sich. Eine halbe Stunde Wetter, wie es sie in Berlin im Januar nicht oft gibt.
Und weil ein Bild mehr sagt als 1000 Worte: Bei Blitzortung.org wurden die erwähnten Blitze, aber auch noch weitere erfasst. Die Abbildung zeigt die Zahl der Blitze innerhalb verschiedener Zeitintervalle als Ausschnitt einer Karte von Blitzortung.org um 13:20.