30 Juni

XERO I

Was sich liest wie der Name einer Kopiermaschine, ist der nördliche Teil eines umfangreichen Tiefs über Mitteleuropa. Könnte ich zeichnen, dann wäre hier jetzt ein Bild von Bäumen, wie sie sich genüsslich unter der Dusche den Staub mehrerer Wochen abspülen. Denn hier im Nordosten ist die Trockenheit das Schlimme, auch in diesem Jahr wieder. Nun hat es nach einigen Wochen ergiebig geregnet. Im Westen Brandenburgs ganz friedlich, im Osten und Nordosten mit Gewittern. Danke XERO I – kommst gleich nach Gislinde.

07 Mai

Mai-Flocken …

… sind an sich nichts Ungewöhnliches. Auch nicht in Berlin und Umgebung – solange es sich um Blütenschnee handelt. Aber der mäßige Schneefall, der heute Vormittag mehr als eine halbe Stunde anhielt und kurzzeitig auf grasigem Untergrund sogar liegen blieb, ist sehr ungewöhnlich. In alten Wetteraufzeichnungen lässt sich so etwas finden, ganz selten jedenfalls. Das müssen die Eisheiligen nächste Woche erst mal toppen (hoffentlich nicht!!!!).

31 Okt.

Rekordwärme, Wind und Gewitter

Noch am Montag, 29.10.18, präsentierte sich das Wetter in Berlin fast frühwinterlich: bedeckt, Temperatur 4 – 5 °C und ein unangenehmer Ostwind. Immerhin gab es ein bisschen Sprühregen. Zur gleichen Zeit hatte sich das Tief „Vaia“ über dem zentralen Mittelmeer zu einem ausgemachten Unwettertief entwickelt. Es zog nach Norden gegen die Alpen, was zu weiteren ausgesucht schweren Niederschlägen südlich der Alpen führte; Italien meldete Land unter. Übel. Dazu kam schwerer Sturm und Orkan.

In der zweiten Tageshälfte überquerte „Vaia“ die Alpen und zog bis zum Mittag des 30.10. (Dienstag) über Deutschland hinweg zur südlichen Nordsee. Während der Westen in der Kaltluft blieb, stieg im Osten die Temperatur nachts deutlich an. Um 7 MEZ lag sie zwischen 10 °C im Nordwesten Brandenburgs und 17 °C im Südosten. In Berlin-Dahlem wurden knapp 13 °C gemessen. Hier stieg die Temperatur bis zum Mittag auf 21,1 °C an. Damit ist der 30.10. jetzte der späteste Tag im Jahr, an dem die 20-°C-Schwelle überschritten wurde. Bislang war es der 28.10. mit 20,3 °C (1989).

Dabei war es tagsüber wechselnd bewölkt, zeitweise auch sonnig.

Ein schöner Spätsommertag, wäre da nicht der Wind gewesen, der Böen der Stärke 6 mit sich brachte. Am frühen Abend passierte dann „Vaias“ Kaltfront die Stadt mit Böen der Stärke 7, dabei kam es auch zu einzelnen Gewittern. Der Niederschlag war unerheblich, aber willommen.

08 Aug.

Nocturnal Jet oder Eimer lernen fliegen

Ein Nocturnal Jet oder Grenzschicht-Strahlstrom ist ein nächtliches Windphänomen oberhalb der Reibungsschicht, wenn sich bei ruhigem klaren Wetter die Luft stark abkühlt und eine Inversion entsteht. Während es am Boden windstill ist, entsteht oberhalb der Inversion ein mehr oder weniger starkes Windfeld. Unter bestimmten Umständen und dann i. A. bald nach Mitternacht kann sich der Wind bis zum Boden durchsetzen. Dabei wird auch wärmere Luft zum Boden geführt. In der Nacht zum 8. August 2018 war es in Berlin-Hermsdorf zunächst windstill, bis kurz nach Mitternacht kräftige Böen durchzogen und kleinere Gegenstände wie z. B. leere Eimer oder Kannen umhergeschleudert haben.

28 Juli

Das Tief des Jahres heißt – Gislinde

Auch wenn es schon zwei Wochen her ist – Gislinde war super. Denn dieses Tief hat im Berliner Gebiet um die 50 l/m² abgeworfen – und zwar über drei Tage verteilt, meistens regnete es einfach vor sich hin.

Sprudelgully am 12.7.18Sprudelgully am 12.7.18

Am Mittwoch, den 11.7., gab es zum Auftakt allerdings Gewitter, womit der eine oder ander Gully überfordert war. Die seit Monaten anhaltende Trockenheit wurde damit deutlich gemildert. Zumindest hier, andere Teile Mitteleuropas haben nichts oder deutlich weniger abgekriegt.

Leider hatte Gislinde nur noch Halina im Schlepptau, die hauptsächlich in Polen Niederschlag gebracht hat.

Nicht Berlin, sondern ein bisschen westlich: ausgedörrter Deich am Gülper See, Brandenburg

Nicht Berlin, sondern westlich davon: ausgedörrter Deich am Gülper See

Mittlerweile ist es in Berlin wieder knastertrocken und mittlerweile auch heiß. Heute, am 28.7.18, näherte sich allerdings eine langgestreckte Konvergenzzone (welche einem Frontensystem eines Tiefs mit Zentrum über der Nordsee vorgelagert war) und brachte zahlreiche Gewitter mit sich. Ok, ich war erst ein bisschen sauer, weil es lange Zeit nur windig war und es dann auch noch nur geblitzt und gedonnert hat, bevor endlich der Regen einsetzte.