16 Jun

Fakten zum Klimawandel

Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA war ein Festtag für die sogenannten KlimaskeptikerInnen¹. Auch der Austritt der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen dürfte sie gefreut haben. Da kann es nicht wundern, dass aus der Richtung wieder mehr Wortmeldungen kommen. Das ist auch völlig in Ordnung. Es muss aber nicht unwidersprochen bleiben.

So hat zum Beispiel das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) eine entsprechende Stellungnahme mit dem Titel „Fakten zum Klimawandel“ verfasst. Darin wird

  • mit Verweis auf den Weltklimarat (IPCC) nochmal klargestellt, dass sich die derzeitigen Klimaänderungen ohne Berücksichtigung der anthropogen verursachten Emissionen nicht erklären lassen;
  • darauf hingewiesen, dass die jetzigen Änderungen in einem so rasanten Tempo ablaufen, dass eine Gleichsetzung mit den Wechseln von Kalt- zu Warmphasen (und zurück) nicht zulässig ist;
  • wiederum mit Verweis auf den Weltklimarat betont, dass die Treibhausgasemissionen erheblich und dauerhaft gesenkt werden müssen, um die Klimaänderungen zu begrenzen.

Im zweiten Teil der Stellungnahme werden kurz die Prinzipien wissenschaftlicher Arbeit sowie die Aufgaben, die Arbeitsweise und die Grenzen des Weltklimarates erläutert. Messungen und Beobachtungen sind die Grundlage für wissenschaftliche Erkenntnisse – die Methodik, mit der diese dann gewonnen werden, muss nachvollziehbar und überprüfbar sein. [Kann gar nicht oft genug gesagt werden, obwohl es selbstverständlich ist. ] Es wird auf die große Anzahl der beteiligten WissenschaftlerInnen hingewiesen – und auf den Umstand, dass die Klimaforschung lediglich die Grundlage für politische Entscheidungen liefert, diese jedoch nicht trifft.

¹ Nun zweifeln diese SkeptikerInnen natürlich nicht am Klima selber, wohl aber daran, dass die derzeitigen Klimaänderungen im Wesentlichen hausgemacht sind. Außer einer festen Meinung, die selbstredend nie und nimmer angezweifelt wird, kommt meistens – nichts. Das ist auch der Grund, weshalb sich in wissenschaftlichen Journalen bzw. auf wissenschaftlichen Kongressen kaum ein entsprechender Beitrag finden lässt, und nicht eine behauptete Zensur.
Nun ja. Wahrscheinlich gibt es auch immer noch Leute, die glauben, dass die Erde eine flache Scheibe ist …

27 Nov

„Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel“

Das ist der Titel eines Berichts von WissenschaftlerInnen aus 16 Bundesbehörden und  -institutionen, die seit fünf Jahren die Gefahren des Klimawandels erforschen.  Es ist eine umfassende Abhandlung zur landesweiten, regional aber unterschiedlichen Verletzlichkeit von Mensch und Natur bezüglich des Klimawandels. Auch verschiedene Wirtschaftssektoren werden untersucht. Hierfür wurde eine neue Methodik entwickelt, um das gewaltige Problem „Klimawandel und seine Auswirkungen“ in seiner ganzen Komplexität erfassen zu können. Die Ergebnisse sind jedoch nicht gerade beruhigend. Wer den 690 Seiten starken Bericht (oder zumindest die Kurzfassung) lesen möchte, sollte sich zum Umweltbundesamt begeben.

Am 24. November ist anlässlich des Erscheinens des Berichtes eine gemeinsame Pressemitteilung vom Bundesumweltministerium, dem Umweltbundesamt und dem Deutschen Wetterdienst erschienen und z.B. beim DWD zu finden. Dort werden auch einige der zukünftigen Bedrohungen beim Namen genannt (allerdings ohne den Hinweis, dass der Klimawandel ja schon jetzt stattfindet). Es wird (vom Vertreter des DWD) ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse belastbar genug für politische Entscheidungen sind. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) fragt in einem Kommentar zur Pressemitteilung zu Recht, warum das nicht in Anspruch genommen wird. Außerdem werden anhand der Äußerungen einer parlamentarischen Staatssekretärin ein paar Widersprüche zwischen Reden und Handeln von sogenannten EntscheidungsträgerInnen aufgezeigt.