15 Apr

Grummeln in Hermsdorf

Wochenlang war Regen im Berliner Raum eine nicht eben häufige Erscheinung – bis einschließlich Mittwoch, 13. April, kamen in Berlin-Dahlem ganze 1,3 mm zusammen, der März war auch schon zu trocken. In der Nacht zum 14. April zog dann aber ein größeres Regengebiet durch, das im Berliner Stadtgebiet zwischen 6 und 24 mm brachte. Letzterer Wert stammt aus Nord-Berlin. Heute, am 15. April ging es weiter: Die Okklusion des Tiefs „Petra“ überquerte am Nachmittag die Stadt und brachte erneut Regen mit, zwischen 3 und 9 mm wurden dabei registriert. Um 17:00 schien im Berliner Norden wieder die Sonne.

Etwa drei Stunden zuvor hatte sich aber westlich von Hannover eine Gewitterzelle gebildet, die rasch unter Verstärkung nach Osten zog und gegen 18:30 als ein wunderschön anzusehendes Komma knapp westlich von Berlin im Radarbild zu sehen war. Hier in Hermsdorf war Minuten später auch das erste Grummeln (bei geschlossenen Fenstern) zu hören. Zwischen etwa 18: 40 und 19:05 waren dann zahlreiche Blitze zu beobachten, so zahlreich, dass es klang, als wäre ein Donner unterwegs, der bloß mal etwas lauter oder leiser wurde. Die Entfernung eines Blitzes mittels Sekundenzählen war schlicht unmöglich.

Gegen 19:00 waren die Blitze auch ziemlich direkt über dem Haus, passend dazu regnete es nicht mehr hur kräftig, sondern es hagelte auch. Zumindest hier waren es glücklicherweise nur kleine Körner. Um 19:10 war das Gewitter abgezogen, gegen 19:40 kam die Blitzaktivität dieser Gewitterformation, die nunknapp östlich von Berlin war, ziemlich zum Erliegen. Etwas später lebte sie im südwestlichen Bereich wieder auf.

 

05 Dez

wdw 15.9. – 21.9.2008

wdw_snow 16.09.2008 Am Ende des Sommers liegen ja selbst auf der Zugspitze oft nur noch Schneereste herum, die Mittelgebirgsgipfel haben meist schon lange keinen Schnee mehr gesehen. So auch dieses Jahr. Aber am 15.9. war es im Mittelgebirge mit dem ersten Schnee soweit: Der Große Arber meldete eine 2 cm hohe Schneedecke. Auch in den Alpen schneite es, so dass auf dem Wendelstein 4 und auf der Zugspitze 10 cm lagen. Während der Arber seinen Schnee im Lauf des 16.9. wieder verlor, bauten die beiden anderen ihre Schneedecke kurzzeitig auf 8 bzw. 16 cm aus.
wdw_rain 17.09.2008 Der ehemalige Hurrikan ‚Ike‘ erreichte als kräftiges Sturmtief die Dänemarkstraße zwischen Island und Grönland. In der Nacht meldete Vestmannaeyjar im Süden Islands eine mittlere Windgeschwindigkeit von 82 km/h (Windstärke 9) und Dalatangi im Nordosten registrierte sogar 94 km/h (Windstärke 10). Die Böen dürften Orkanstärke erreicht haben. Aber als echter ehemaliger Tropischer Wirbelsturm hatte ‚Ike‘ auch kräftige Niederschläge mitgebracht: In Stykkisholmur fielen 61 mm innerhalb von 24 Stunden, in Ittoqqortoormiit (hierzulande besser noch bekannt als Scoresbysund) waren es 73 mm, alles als Regen.
wdw_rain 17.09.2008 Ungewöhnlich heftig für September waren die Regenfälle der letzten beiden Tage im Osten Indonesiens sowie in Malaysia. In Timika (südlich des Maoke-Gebirges in Irian Jaya) fiel eine Tagessumme von 112 mm und in Nabire ganz in der Nähe waren es sogar 218 mm. In Sandakan in Malaysia fielen zwar nur 124 mm – das ist allerdings eine der höchsten dort im September gemessenen Tagessummen.
wdw_rain 17.09.2008 Auch aus Mauritius (östlich von Madagaskar) werden ergiebige Regenfälle gemeldet, obwohl der September zumindest in Plaisance mit etwa 60 mm der trockenste Monat des Jahres ist. Am 17.9. fielen dort innerhalb von nur 24 Stunden 124 mm, Vacoas meldete noch 105 mm.
wdw_cold 19.09.2008 Am Südrand eines skandinavischen Hochs (‚Dieter‘) wurde für die Jahreszeit sehr kalte Luft nach Mitteleuropa geführt. Der Charakter einer Luftmasse wird nach den Werten der 850-hPa-Druckfläche (in etwa 1500 m Höhe) bestimmt. Dort sank die Temperatur am 16. und 17. 9. großräumig unter 0°C. In Lindenberg (etwa 50 km südöstlich von Berlin, die Station existiert seit 1908) wurden am 17.9. -3,3°C gemessen – ein Wert im Bereich der Extremwerte für September. Entsprechend kalt war es in der Woche auch am Boden. In Berlin-Dahlem wurde am 16.9. nur eine Höchsttemperatur von 11,3°C gemessen, sehr kalt für Mitte September. Noch kälter war es allerdings weiter südlich (Süden von Sachsen, Thüringen, Polen, Osten von Bayern sowie in Tschechien). Dort lagen die Höchstwerte auch im Flachland verbreitet unter 10°C. Besonders in Süddeutschland gab es am 17.9. Bodenfrost, am 19.9. wurde nur ganz im Nordosten und im Südwesten des Landes kein Bodenfrost registriert.
wdw_ts 21.09.2008 Der Taifun ‚Sinlaku‘ verließ Taiwan am 15.9. in nordöstlicher Richtung. Später drehte er auf Ost und schwächte sich zum Sturm ab. Am 16.9. zog ‚Sinlaku‘ dann in ost-nordöstlicher Richtung (und damit in etwa parallel zu den Nansei-Inseln) weiter. Am 18.9. erreichte der Sturm kurzzeitig Taifunstärke, auf die japanische Insel Kyushu (dort liegt auch Nagasaki) traf er aber wieder als Sturm. ‚Sinlaku‘ behielt seinen Kurs bei und zog rasch dicht an der südjapanischen Küste entlang. Dabei konnte er sich am 19.9. ein letztes Mal für ein paar Stunden zum Taifun verstärken. Am frühen Morgen des 20.9. (japanischer Zeit) entfernte sich ‚Sinlaku‘ dann von Japan und wurde noch am gleichen Tag zum Tief zurückgestuft.

Rund 1100 km östlich der philippinischen Insel Luzon entwickelte sich am 19.9. der Tropische Sturm ‚Hagupit‘. Dieser zog zunächst rasch nach Westen. Am nächsten Tag änderte ‚Hagupit‘ seinen Kurs mehr auf Nordwest. Er verstärkte sich am 21.9. zum Taifun, befand sich aber am Abend noch in rund 300 km Entfernung von der Nordostspitze der Philippinen.